Noch ist`s ruhig auf Eulenstein, gleich wird Geisterstunde sein.“
Karl von Radau, Schlossherr auf Schloss Eulenstein, ruft nach dem jahrhundertealten Geistergesetz zum Spuken auf. Alle Geister von nah und fern sind gekommen, um nach langer Zeit wieder einmal kräftig auf Eulenstein Radau zu machen. Die kleine Hexe erscheint mit ihrer Krachmaschine, der neuesten Erfindung die es derzeit auf dem Geistermarkt gibt. Mit dieser Maschine können die Geister ihre Arbeit noch lauter und furchterregender als bisher erledigen, und sind auch noch schneller fertig. Alle freuen sich, nur nicht Fritz Rabatz von Ach und Krach, Produzent von Geistersachen und Gespensterutensilien. Er will die Krachmaschine stehlen und sie in seiner Fabrik bauen lassen. Natürlich haben da alle Geister etwas dagegen. Mit dem Zauberlied „ Akrakadabra“ werden ihm die Fußsohlen „ heißgezaubert“ und siehe da, sofort kann man mit ihm verhandeln. Weitere lustige Gestalten spuken auf Eulenstein mit. Da wäre einmal Dracula, dessen Lebenselixir der Blutorangensaft aus der Speisekammer ist. Leider vertauscht er seinen Saft mit der Rotweinflasche, und so kommt es, dass er auf einmal schrecklich müde ist und nicht mehr ordentlich sprechen kann. Dann gibt es da noch Rübezahl. Sein liebstes Hobby ist es, in der Küche die Kochtöpfe zum Klingen zu bringen, und zwar hundertneunundneunzigmal jeden einzelnen Topf. Die nächste schillernde Geisterpersönlichkeit ist der alte Flaschengeist. Er bekommt zu seinem tausendsten Geburtstag eine Riesentorte und eine neue große Flasche. So wie es sich für einen Flaschengeist gehört. Zum Schluss sei noch der grandiose Geisterchor erwähnt. Mit diesen Chorgeistern bekommt Schloss Eulenstein die besondere Gespensterstimmung.
„ Sie tanzen fröhlich hier bei Saft und Rübenbier, erst wenn die Sonne lacht, dann fliegen wir nach Haus, erst wenn die Sonne lacht dann fliegen wir nach Haus.“: erklingt es aus ihren Kehlen.
„Hokus, pokus, Eulenstein, nun kehrt wieder Ruhe ein.
Karl von Radau schickt seine Mannen beim ersten Sonnenstrahl von dannen.
Lokus, pokus, omnibus, Geisterstunde – jetzt ist Schluss!
Vorüber ist das Geistertreiben, und die alten Mauern bleiben
und ein bisschen Schwefelduft drunten in der Marmorgruft.
Nun heißt es wieder Kräfte sparen fürs nächste Fest in hundert Jahren.
Denn Geisterstund auf Eulenstein wird immer, immer wieder sein.“